Mit einem Bauzeitenplan beim Immobilienbau die Übersicht behalten
Ein Bauzeitenplan wird beim Hausbau sowie bei der Errichtung anderer Gebäude und Strukturen genutzt, um Termine zu koordinieren, zu überwachen und die fristgerechte Fertigstellung verschiedener Bauabschnitte sicherzustellen. Er ist Bestandteil des Bauvertrags und somit auch rechtlich relevant. Er wird von der Bauleitung in Absprache mit dem Bauherrn bzw. Auftraggeber erstellt und für gewöhnlich im Laufe des Bauvorhabens situationsabhängig angepasst.
Für einen Bauzeitenplan für Einfamilienhäuser oder andere Hochbau-Strukturen wird am häufigsten das sogenannte Gantt-Diagramm genutzt. Über dieses lassen sich mithilfe farblich verschiedener Balken auf einer Zeitachse einzelne Arbeitsabläufe sowie zeitliche Abhängigkeiten leicht und übersichtlich darstellen. Bei komplexeren Bauaufgaben, überwiegend im Tiefbau (Straßen-, Brücken-, Kanal- und Gleisbau), wird dagegen meist die Netzplantechnik angewendet. Mit dieser lassen sich logische Strukturen und Beziehungen besser erfassen und kritische Pfade leichter überprüfen.
Bei einem Bauzeitenplan existieren zwei verschiedene Arten von Fristen. Dies sind einerseits die Vertrags-, andererseits die Kontrollfristen. Erstere sind verbindlich, und bei der Nichteinhaltung kann der Bauherr rechtliche Konsequenzen wie Verzugsschadensersatzforderungen gegen das verantwortliche Bauunternehmen einleiten. Die Kontrollfristen dienen lediglich der Überprüfung des Bauablaufes. Die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen Teil B (VOB/B-Vertrag) erkennt nur zwei Vertragsfristen als gegeben an: den Baubeginn sowie den Fertigstellungstermin. Andere Zwischenfristen im Bauzeitenplan, zum Beispiel die Fertigstellung von Erdarbeiten, Rohbau oder Dachstuhl, müssen erst vorab von allen Beteiligten als Vertragsfristen definiert und anerkannt werden.
Für das Erstellen einfacher Bauzeitenpläne existieren kostenlose Vorlagen, die über diverse Internetquellen zur Verfügung stehen. Bei umfangreicheren Bauprojekten kommt hingegen spezielle Software zum Einsatz, bei der komplexe Management-Lösungen mit untergeordneten Baukalendern möglich sind und oftmals auch Ressourcen- und Finanzplanung mit einbinden.