Warum ist eine Leitungswasserversicherung sinnvoll?
Gebäudeversicherer leisteten 2019 in über einer Million Schadenfälle, die mit Leitungswasser im Zusammenhang standen. Die Entschädigungszahlungen bezifferten sich auf eine Gesamtsumme von mehr als drei Milliarden Euro, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet. Damit stellen Leitungswasserschäden die häufigste und teuerste Ursache von Gebäudeschäden dar. Der Schadendurchschnitt beläuft sich bei einem Leitungswasserschaden auf 2.881 Euro pro Versicherungsfall.
Eine Leitungswasserversicherung ersetzt Ihnen entstandene Schäden an Ihrem Wohn- oder Mietshaus tarifabhängig beispielsweise dann, wenn der Versicherungsfall durch Frostschäden an Rohren, Heizkörpern oder Boilern oder infolge beschädigter Zu- und Ableitungsrohre hervorgerufen wurde.
Sie sind Vermieter einer Immobilie? Laut Betriebskostenverordnung (BetrKV) zählt die Leitungswasserversicherung zu den umlagefähigen Versicherungen, die Sie im Rahmen der Betriebskostenabrechnung auf die Mieter umlegen dürfen.
Diese Leitungswasserschäden sind versichert
Für die Eintrittspflicht der Leitungswasserversicherung ist maßgeblich, dass Leitungswasser ungewollt an dafür nicht konzipierten Stellen austritt – im Versicherungsvertrag ist die Rede von einem „bestimmungswidrigen Austritt“. Der allgemeine Leistungsumfang einer Gebäudeversicherung mit dem Bestandteil Leitungswasser umfasst in der Regel abhängig vom jeweiligen Tarif die folgenden Schäden.
Frostbedingte und sonstige Bruchschäden an wasserführenden Rohren der:
- Wasserversorgung (Zu- und Ableitungen, hierfür genaue Tarifbedingungen prüfen) sowie deren Anlagen
- Klima-, Wärmepumpen- und Solarheizungsanlagen
- Warmwasser- und Dampfheizungsanlagen
Frostschäden an Einrichtungen, die mit dem Leitungswasser verbunden sind, darunter:
- Armaturen
- Sanitäranlagen
- Heizkörper
Weitere Nässeschäden, wenn beispielsweise
- das Wasser aus einem Aquarium oder Wasserbett ausgetreten ist (insofern die Police diese Risiken einschließt)
Was ist nicht versichert?
In der Leitungswasserversicherung sind Abwasser- und Frischwasserschäden eingeschlossen – infolgedessen zahlt die Police nicht bei Überschwemmungen durch Hochwasser oder Wasserschäden, die sich bei Starkregen durch Rückstau in der Kanalisation ereignen. Entscheiden Sie sich aus diesem Grund für den ergänzenden Zusatzbaustein Elementarschäden, um diese Risiken in den Versicherungsschutz Ihrer Hausrat- bzw. Gebäudeversicherung aufzunehmen.
Nicht versichert sind zudem Wasserschäden, die durch Putz- und Planschwasser entstanden sind – etwa, weil Ihnen ein Eimer auf dem Teppichboden umgekippt ist. Wenn Sie den Leitungswasserschaden aufgrund grob fahrlässigen Verhaltens verursacht haben, ist die Versicherung unter Umständen dazu berechtigt, die Leistung zu kürzen oder komplett zu verweigern. Grobe Fahrlässigkeit liegt beispielsweise vor, wenn Sie bei einem akuten Wasserschaden nicht sofort durch Abdrehen der Hauptleitung für Schadensbegrenzung sorgen und infolgedessen Mehrkosten entstehen.
Leitungswasserversicherung separat abschließen oder im Paket?
Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, eine Leitungswasserversicherung als separate Police abzuschließen – diese Tarife sind vorrangig für den gewerblichen Bereich relevant.
Für Ihr Wohngebäude empfehlen wir Ihnen, sich gegen Leitungswasserschäden im Rahmen einer verbundenen Gebäude- und Hausratversicherung zu versichern – diese Policen bieten Ihnen Schutz vor den finanziellen Folgen weiterer wesentlicher Risiken: Die Wohngebäudeversicherung deckt darüber hinaus Schäden durch Feuer, Sturm und Hagel ab. Die Hausratversicherung reguliert unter anderem Schäden an Ihrem Hausrat aufgrund Feuer, Einbruchdiebstahl, Leitungswasser, Sturm und Hagel.
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Leitungswasserversicherung: Vergleich von Preisen und Leistungen
Die Leistungen in der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung variieren von Versicherer zu Versicherer mitunter deutlich. Es ist daher ratsam, bei der Wahl einer guten Leitungswasserversicherung nicht nur die Kosten, sondern in erster Linie das Preis-Leistungs-Verhältnis zu berücksichtigen. Für Ihren Versicherungsvergleich geben wir Ihnen diese Expertentipps:
- Klären Sie im ersten Schritt Ihren Versicherungsbedarf. Wenn Sie beispielsweise ein Wasserbett besitzen, sollte der Versicherungsvertrag dieses Risiko einschließen.
- Lesen Sie sich die Vertragsbedingungen der Leitungswasserversicherung und den Leistungsumfang genau durch. Gleichen Sie die Leistungen mit Ihrer Bedarfsanalyse ab.
- Orientieren Sie sich bei Ihrer Auswahl auch an den aktuellen Testergebnissen unabhängiger Institute, die Versicherer unter anderem auf ihre Servicequalität hin bewerten.
Mit unserem kostenlosen und unabhängigen Vergleichsrechner lassen sich die Tarife für Leitungswasserversicherungen im Rahmen der Gebäudeversicherung für über 500 Tarifvarianten vergleichen und direkt online ohne Unterschrift beantragen. Sparen Sie bei einem Versicherungswechsel bis zu 92 % des aktuellen Jahresbeitrags!
Viele Gebäudeversicherer nehmen eine jährliche Anpassung der Beiträge vor. Vergleichen Sie daher regelmäßig Ihre bestehenden Verträge, um sich durch einen Wechsel möglicherweise einen besseren Leistungsumfang und/oder geringere Beiträge zu sichern.