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Der gleitende Neuwertfaktor als Grundlage der Wohngebäude­versicherung


Anhand des gleitenden Neuwertfaktors, auch „Prämienfaktor“ oder „Anpassungsfaktor“ genannt, bestimmt Ihr Versicherungsinstitut die Höhe der Versicherungsprämie, die Sie für Ihre Gebäudeversicherung zahlen. Der gleitende Neuwertfaktor dient dazu, die im Laufe der Zeit ansteigenden Kosten für den Neubau von Gebäuden in die Berechnung der Prämie miteinzubeziehen. Denn sollte Ihr Gebäude durch einen Schadensfall teilweise oder vollständig neu errichtet werden müssen, dann ergeben sich die Reparatur- bzw. Neubaukosten aus den aktuellen Preisen für das Baumaterial sowie aus den aktuellen Lohnkosten der Bauarbeiter. Würde nur der Neuwert zum Zeitpunkt der Errichtung bedacht, wäre das Gebäude im Laufe der Zeit unterversichert.

Da die Neubaukosten von Jahr zu Jahr stark schwanken und daher kaum miteinander vergleichbar sind, wird zur Berechnung des gleitenden Neuwertfaktors ein fiktiver Wert herangezogen: der Wert 1914 (auch: „Versicherungssumme 1914“). Dieser Wert sagt aus, wie hoch die Neubaukosten eines Wohngebäudes im Jahr 1914 gewesen wären. Dieses Jahr wurde gewählt, weil zu diesem Zeitpunkt die Baupreise in Deutschland langfristig stabil und somit vergleichbar waren. Der gleitende Neuwertfaktor gibt nun Jahr für Jahr an, wie sich die Baukosten gegenüber dem fiktiven Wert von 1914 verändert haben.

Berechnet wird der gleitende Neuwertfaktor vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Die Berechnung basiert dabei zu 80 % auf dem vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Baupreisindex für Wohngebäude, der Material- und Lohnkosten umfasst. Mit einer Gewichtung von 20 % fließt zusätzlich der für das Baugewerbe geltende Tariflohnindex ein. Die jährliche Anpassung des gleitenden Neuwertfaktors spiegelt die Änderungen bei den Lohnkosten somit stärker wider als der Baupreisindex. So wird der Tatsache Rechnung getragen, dass bei kleineren Reparaturarbeiten – die den weitaus größten Teil der Versicherungsfälle ausmachen – die Lohnkosten überproportional in die Gesamtkosten einfließen.

Der GDV stellt den jeweils aktuellen gleitenden Neuwertfaktor seinen Mitgliedsunternehmen zur Verfügung, gibt ihn aber nicht öffentlich bekannt. Diese berechnen daraus die für das jeweilige Jahr geltende Versicherungsprämie nach der Formel:

Prämie = Wert 1914 x gleitender Neuwertfaktor x Beitragssatz

Die Versicherungsunternehmen sind jedoch nicht an den gleitenden Neuwertfaktor des GDV gebunden; sie können der Prämienberechnung auch einen eigenen Faktor zugrunde legen. In Online-Versicherungsvergleichsrechnern wird der gleitende Neuwertfaktor sowie der vom Versicherer festgelegte Beitragssatz in die Berechnung mit einbezogen. Die Prämien einzelner Versicherer können somit durchaus voneinander abweichen, weshalb es sinnvoll ist, verschiedene Versicherer, bzw. deren Tarife, miteinander zu vergleichen.

Nicht zu verwechseln ist der gleitende Neuwertfaktor mit dem gleitenden Neuwert. Auch dieser wird anhand des Werts 1914 und des Baupreisindexes berechnet, er trifft jedoch eine Aussage darüber, wie hoch die Kosten für den Neubau eines Wohngebäudes in einem bestimmten Jahr ausfallen (inklusive Aufwände für Planung und Konstruktion) und bestimmt somit maßgeblich die Höhe der Versicherungssumme.

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