Disagio

Das Disagio (auch Damnum oder Abgeld) bezeichnet einen prozentualen Abschlag auf den Nennwert eines Kredits und somit den Auszahlungskurs des Kredits.

Wird beispielsweise bei einem Kredit in Höhe von 100.000 Euro (Nennwert) ein Disagio in Höhe von 10 % vereinbart, beträgt der Auszahlungskurs 90 % des Nennwertes des Kredits und die ausgezahlte Kreditsumme 90.000 Euro.

Wird hingegen ein ausgezahlter Kredit von 100.000 Euro benötigt und ein Disagio in Höhe von 10 % vereinbart, macht sich eine Darlehensaufnahme in Höhe von 111.111 Euro erforderlich. 

Das Disagio dient als Zinsvorauszahlung auf den Kredit. Der Kreditgeber kann durch die Zinsvorauszahlung dem Kreditnehmer für die Laufzeit des Kredits einen günstigeren Sollzinssatz anbieten. Im Ergebnis sinkt die monatliche Belastung des Darlehensnehmers, da der Rückzahlungsbetrag aufgrund des niedrigeren Zinssatzes niedriger ausfällt. 

Das Disagio reduziert nicht nur die Höhe des Sollzinssatzes, sondern auch die des effektiven Jahreszinses (Effektivzins).

Der Darlehensnehmer muss natürlich immer den vollständigen Nennwert des Kredits zurückzahlen. 

Das Disagio ist vor allem für Darlehensnehmer interessant, die die zu finanzierende Immobilie vermieten oder verpachten. Diese können das Disagio im Jahr der Inanspruchnahme als Werbungskosten in voller Höhe steuerlich geltend machen, sofern das Darlehen eine Laufzeit von mehr als fünf Jahren erfüllt und das Disagio der Höhe nach marktüblich ist.

Das Gegenteil des Disagios ist das so genannte Agio (Aufgeld) auf den Nennwert eines Kredits und dient der Begleichung zusätzlicher Kosten im Zusammenhang mit der Ausgabe des Kredits durch den Kreditnehmer.