Was ist der kWh-Preis?
Die Einheit Kilowattstunde kWh findet sich vor allem am Stromzähler, auf der Stromabrechnung aber auch auf den Energielabels neuer Elektrogeräte. Sie ist für alle Stromverbraucher interessant, weil sie zahlenmäßig den Stromverbrauch der Elektrogeräte angibt, der bezahlt werden muss.
Die Stromanbieter legen je verbrauchter Kilowattstunde (kWh) einen kWh-Preis in Cent fest, der sich regelmäßig auf der Stromabrechnung als „Arbeitspreis“ wiederfindet.
Je nach Stromanbieter, verbrauchter Strommenge und Region, in der Sie leben, kann für den Endverbraucher der kWh-Preis in Cent variieren. Das liegt u.a. daran, dass die Stromanbieter an die Netzbetreiber regional unterschiedlich hohe Gebühren zahlen müssen und jeder Stromanbieter den von ihm gelieferten Strom zu unterschiedlich hohen Preisen einkauft. Zudem fallen die von den Stromanbietern kalkulierten Gewinnmargen je kWh unterschiedlich hoch aus.
Privathaushalte in Deutschland müssen zum Stand 2. Quartal 2022 mit einem ungefähren Strompreis größer 42 Cent je kWh rechnen.
Wie setzt sich der Strompreis pro kWh zusammen?
Den nachstehenden Punkten 1.-4. können Sie entnehmen, dass der Staat, ähnlich wie beim Kraftstoff für Fahrzeuge, kräftig mitkassiert.
1. EEG-Umlage 3,72 Cent / kWh
Mit der oft zitierten EEG-Umlage soll der durch erneuerbare Energien erzeugte und ins öffentliche Netz eingespeiste Strom an die Betreiber der Anlagen vergütet werden.Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sieht dabei vor, dass die EEG-Umlage die Differenz zwischen den mit den Betreibern vereinbarten, jedoch über den Marktpreis liegenden Vergütungssätzen und den am Strommarkt erzielbaren Erlösen ausfüllt. Diese von allen Stromverbrauchern getragene Förderung soll den Anreiz erhöhen, weitere Erneuerbare-Energieanlagen zu errichten und so den Einsatz fossiler Brennstoffe sowie den CO2 -Ausstoß verringern.
Am 09.03.2022 hat aufgrund massiv gestiegener Strompreise das Bundeskabinett die Abschaffung der EEG-Umlage in Erwägung gezogen. Seit dem 01.07.2022 müssen Stromkunden die EEG-Umlage nicht mehr bezahlen.
2. Sonstige Umlagen 2,90 Cent / kWh
KWKG-Umlage, StromNEV-Umlage, Offshore-Netzumlage, §18 AbLaV-Umlage, Konzessionsabgabe
3. Stromsteuer 2,05 Cent / KWh
für Haushaltskunden
4. Mehrwertsteuer 19 %
auf alle Bestandteile des Strompreises (bis 31.03.2024 von 19% auf 7 % reduziert)
5. Kosten für Stromerzeugung, Vertrieb und Marge
„Günstige“ Strompreise lagen im vierten Quartal 2022 bereits bei ca. 57 Cent pro Kilowattstunde. In diesem Preis enthalten sind die Kosten für Stromerzeugung, Vertrieb und Marge, die allein etwa 46 Cent je Kilowattstunde betragen. Die Verbraucher müssen sich auf weiter steigende Strompreise einstellen.
6. Netzentgelt 3,12 Cent / kWh
Durchschnittliches Netzentgelt in Deutschland (Stand 2023)
Wie hoch fällt die Ersparnis aus, wenn die EEG-Umlage abgeschafft wird?
Je nach Haushaltsgröße und der Menge des Stromverbrauchs fällt die Gesamtersparnis je Haushalt unterschiedlich hoch aus. Der kWh Preis würde sich um 3,72 Cent / kWh reduzieren. Nachstehend finden Sie beispielhaft berechnete Ersparnisse, die durch steigende Erzeugerpreise oder weiter steigende Netzentgelte allerdings wieder aufgefressen werden können.
Anzahl Personen im Haushalt | geschätzter Stromverbrauch p. a. | erzielte Ersparnis p. a. |
---|---|---|
1 | 1.700 kWh | 63,24 € |
2 | 2.900 kWh | 107,88 € |
3 | 4.100 kWh | 152,52 € |
4 | 5.300 kWh | 197,16 € |
Was kostet 1 kWh Strom?
Lag in Deutschland im Jahr 2021 der durchschnittliche Strompreis für private Haushalte noch bei ca. 32 Cent pro Kilowattstunde (kWh), so ist dieser im ersten Quartal 2022 bereits auf über 42 Cent / kWh gestiegen. Im vierten Quartal 2022 mussten Verbraucher für Neuverträge in vergleichsweise günstigen Stromtarifen schon 57 Cent pro Kilowattstunde Strom hinnehmen.
Eine maßgebliche Ursache für diese rasante Verteuerung dürfte der am 24. Februar 2022 ausgebrochene Ukraine-Krieg spielen. Aber auch schon in den Jahren zuvor kannte der Strompreis in Deutschland, der zu den teuersten innerhalb der EU zählt, nur eine Richtung: Immer steil nach oben. Dazu tragen auch die Erhöhungen der Netzentgelte bei. Diese stiegen im Jahr 2022 in den Regionen unterschiedlich hoch, deutschlandweit im Durchschnitt um 26 Prozent und machen etwa 21 Prozent des Strompreises aus.
Natürlich nutzen die Energieversorger bei der Preisgestaltung Ihre verbleibenden Spielräume in unterschiedlicher Weise, sodass es für jeden Haushalt inzwischen unerlässlich erscheint, jedes Jahr wiederkehrend einen unabhängigen Vergleich mittels kWh-Preis-Rechner durchzuführen.
Insbesondere Haushalte, die Ihren Strom noch aus der sogenannten Grundversorgung beziehen, zahlten in der Vergangenheit besonders hohe Strompreise je kWh. Aber auch alle anderen Haushalte und natürlich auch Sie können jährlich große Ersparnisse erzielen, wenn Sie regelmäßig Ihre Stromrechnungen prüfen und mit den Tarifen von mehr als 1.000 Stromanbietern in Deutschland vergleichen.
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