Tilgungsrate zur Rückzahlung Ihres Darlehens
Nehmen Sie einen Kredit bzw. ein Darlehen auf, so zahlen Sie regelmäßig einen bestimmten Anteil von diesem zurück. Dies wird als Tilgungsrate oder Rückzahlungsrate bezeichnet. Die Rate wird in der Regel monatlich, seltener auch quartalsweise, halbjährlich oder jährlich geleistet und verringert Ihre Restschuld konstant, bis das Darlehen entweder vollständig zurückbezahlt ist oder die Zinsbindung ausläuft – in letzterem Fall müssen Sie eine Anschlussfinanzierung aufnehmen.
Die sogenannte reine Tilgungsrate beinhaltet per Definition noch keine Zinszahlungen und bleibt während der gesamten Laufzeit eines Tilgungsdarlehens konstant. Die Zinsen hingegen verringern sich mit jeder Rückzahlung, da die Restschuld immer geringer wird.
Bei klassischen Baufinanzierungen (Annuitätendarlehen) und Ratenkrediten wird in der Regel auch von einer Tilgungsrate gesprochen, allerdings handelt es sich hierbei streng genommen um eine Rückzahlungsrate. Diese besteht sowohl aus der Tilgungs-, als auch aus der Zinszahlung. Bei gleichbleibender Rate ändern sich beide Anteile – der Tilgungsbetrag steigt dabei stetig an, da auch hier der Zinsanteil mit der Verringerung der Restschuld sinkt.
Achten Sie immer auf eine möglichst optimale Tilgungsrate. Ist sie zu niedrig angesetzt, zahlen Sie Ihr Darlehen über sehr lange Zeit ab, woraus sich enorm hohe Zinskosten ergeben können. Zudem müssen Sie womöglich mehrere Anschlussfinanzierungen zu einer schlechteren Zinsbindung abschließen, was das Darlehen zusätzlich verteuert. Ist die Rate hingegen zu hoch gewählt, besteht das Risiko, dass Sie den Forderungen der Bank irgendwann nicht mehr nachkommen können und in Verzug geraten.
Als Tilgungsrate können Sie in der Regel zwischen 1 und 10 % Ihres Darlehens festlegen, empfohlen werden etwa 2 bis 4 %. Setzen Sie die Tilgung je nach Ihrer finanziellen Situation so hoch wie möglich an, denn so können Sie Mehrkosten, die Sie als Zinsen leisten müssen, niedrig halten. Als Erklärung hierfür soll ein Vergleich unterschiedlicher Tilgungsraten bei einem Darlehen von 200.000 Euro, einem Zinssatz von 2 % und 20 Jahren Sollzinsbindung dienen:
Tilgungsrate | 1 % | 2 % | 4 % |
Höhe der Monatsrate | 500 € | 666,67 € | 1.000 € |
Gesamtlaufzeit | 55 Jahre, 1 Monat | 34 Jahre, 10 Monate | 20 Jahre, 5 Monate |
Ausbleibende Restschuld nach 20 Jahren | 150.867,25 € | 101.733,42 € | 3.468,77 € |
Zinszahlung nach 20 Jahren | 70.976,84 € | 61.843,81 € | 43.576,36 € |
Wie aus der Tabelle deutlich hervorgeht, haben Sie bei einer Tilgungsrate von 4 % nach Ablauf der Sollzinsbindung den Kredit fast vollständig abbezahlt. Es bleiben lediglich knapp 3.500 Euro übrig, die Sie noch tilgen müssen. Bei einer niedrigeren Tilgungsrate von 1 % oder 2 % ist die verbleibende Restschuld deutlich höher und Sie müssen noch einen großen Betrag an Ihre Bank zurückzahlen – dies erhöht entsprechend die Zinskosten und verlängert die Gesamtlaufzeit Ihres Darlehens.
Handelt es sich nicht um eine reine Tilgungsrate, ist die Formel zum Berechnen der Tilgung recht kompliziert und von vielen Faktoren abhängig. Sie können für einen ersten Überblick den Tilgungsrechner von heim-und-immobilie.de nutzen. Auf diese Weise können Sie die Rückzahlung Ihres gewünschten Darlehens bei verschiedenen Raten vergleichen und so einen für Sie sinnvollen Tilgungsplan erstellen. Probieren Sie den Rechner gleich hier aus und geben Sie die wichtigsten Kennzahlen ein wie die Darlehenshöhe, die Dauer der Sollzinsbindung, die Zahlweise, etwa monatlich, und die gewünschte Höhe der Rückzahlungsraten. Der Rechner gibt Ihnen dann den Tilgungsplan aus und errechnet die zu erwartende Restschuld. So können Sie mehrere Szenarien durchrechnen.
Berücksichtigen Sie bei der Planung auch, ob das Darlehen die Möglichkeit bietet, Sondertilgungen außerhalb der normalen Raten zu leisten.